Die 10 wichtigsten Imkerbegriffe für Neulinge

Im März 2024 besuchten mein Partner und ich unsere erste Imkerveranstaltung. Der erste Theoriekurs des Imkeranfängerkurses. Voller Vorfreude saßen wir an den langen Vereinstischen, der Beamer projizierte schon ein schönes Bienenbild auf die Leinwand. Dann begann der Vortrag. Und ganz schnell erkannten wir: Wir verstehen ja gar nichts!
In der Imkerei gibt es viele Fachbegriffe und es lohnt sich, sich im Vorfeld damit zu beschäftigen. Keine Sorge, die Begriffe gehen einem schnell in Fleisch und Blut über. So sprach unser erfahrener Referent plötzlich mit einer Selbst-verständlichkeit von „Bien“ und „Stiften“ und wir verstanden leider nur Bahnhof.
Deshalb hier meine Top 10 der wichtigsten Begriffe, die euch eher früher als später über den Weg laufen werden:
Bien ist der Begriff für die Gemeinschaft im Bienenvolk. Diese Gemeinschaft wird als eigenständiger Organismus betrachtet. Dieser Organismus hat Fähigkeiten, die eine einzelne Biene nicht haben könnte. So kann der Bien im Winter eine Temperatur von 35 Grad halten und damit das Überleben des Volkes sichern, während eine einzelne Biene als Kaltblüter diese Wärme nicht erzeugen könnte.
Oft hört man den Begriff der Weisel. Die Weisel ist die Königin der Bienen. Man spricht von einem weisellosen Volk, wenn das Bienenvolk keine Königin hat. Ohne Königin kann ein Bienenvolk nicht überleben, deshalb ist es wichtig, dass das Bienenvolk eine gesunde Königin hat. Um dies zu überprüfen, kann eine Weiselprobe durchgeführt werden.
Stifte sind die Eier, die die Königin legt. In den ersten Tagen steht das Ei wie ein Stift vom Zellboden ab. Nach drei Tagen schlüpft eine Larve. Die Königin verlässt das Bienenvolk nur einmal in ihrem Leben, nämlich zum Hochzeitsflug. Dort wird sie von mehreren Drohnen begattet. Die Spermien befinden sich nun in ihrer sogenannten “Samenblase„. Die Anzahl der Spermien reicht aus, damit die Königin 2-3 Jahre, in Ausnahmefällen bis zu 5 Jahre, befruchtete Eier legen kann.
Die Drohnen sind die männlichen Bienen. Sie entstehen aus unbefruchteten Stiften. Aus den befruchteten Eizellen entstehen die Arbeiterinnen, die weiblichen Bienen.
Die Beute ist die Behausung der Bienen. Sie können aus verschiedenen Materialien gebaut werden. Es gibt Styroporbeuten und Holzbeuten. Styroporbeuten sind leichter und isolieren besser, was das Bienenvolk vor allem im Winter vor strenger Kälte schützt. Holzbeuten lassen sich dagegen leicht mit Feuer desinfizieren und stehen durch ihr Gewicht auch bei Sturm sicher. Außerdem gibt es verschiedene Beutengrößen. Die drei gebräuchlichsten sind das Deutsche Normalmaß, das Zandermaß und das Dadantmaß. In unserem Verein wird hauptsächlich mit dem Zandermaß geimkert. Welches Beutenmaß nun das Beste ist, darüber scheiden sich die Geister und jeder Imker hat seine eigene Meinung.
Als Tracht bezeichnet man das Nahrungsangebot der Bienen, also die Verfügbarkeit von Pollen, Nektar oder Honigtau. Eine gute Tracht ist Voraussetzung für eine gute Honigernte.
Blütenstetigkeit bedeutet, dass sich die Bienen bei einem Sammelflug auf die Blüten einer einzigen Pflanzenart konzentrieren. Dies gilt nicht nur für Bienen, sondern für die meisten bestäubenden Insekten wie Hummeln, Wildbienen, Käfer, Tagfalter etc. Für die Pflanze ist dies von Vorteil, da der Pollen auf diese Weise zur gleichen Art gelangt und eine korrekte Befruchtung stattfinden kann.
Mit Hilfe des Rund- und Schwänzeltanzes verständigen sich die Bienen untereinander und geben Informationen über Entfernung und Richtung der Trachtquelle. Je aufgeregter sie tanzen, desto ergiebiger ist die Trachtquelle.
Wenn der Winter kommt und die Temperaturen unter 14 Grad fallen, bilden die Bienen die Wintertraube. Die Bienen sammeln sich eng um die Königin und wärmen sich gegenseitig. Durch Flügelschlagen und Zittern wird Wärme erzeugt, so dass es in der Mitte der Traube bis zu 35 Grad warm werden kann.
Die Varroa-Milbe (Varroa destructor) ist der größte Feind der Bienen. Viele Arbeiten im Laufe des Jahres sind ihr gewidmet. Die Varroa-Milben saugen ähnlich wie Zecken an den Bienen und ihrer Brut. Dabei können sie gefährliche Viren übertragen. Unbehandelt kann ein Milbenbefall zum Verlust eines ganzen Volkes führen.
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